„Das hätte ich mir so nicht gedacht, dass ich eines Tages kaum mehr in meiner Apotheke bin, sondern mich hauptsächlich um das Onlinegeschäft kümmere“, räumt Holger Neubert freimütig ein. 2006 hatte der heute 39-Jährige die
Bodfeld Apotheke im neu gebauten
Medizinischen Versorgungszentrum in Elbingerode im Harz übernommen. Schon damals startete der Apotheker einen zugehörigen Onlineshop – allerdings mehr aus praktischen Erwägungen: „Ich dachte mir, statt wie viele Apotheker über die zunehmende Onlinekonkurrenz zu schimpfen, mache ich lieber selbst einen Onlineshop auf“, berichtet Holger Neubert. Doch gerade in der Anfangszeit sei das Internetgeschäft einfach nebenhergelaufen und auch mit der gewählten Shopsoftware habe es nicht so gut geklappt.
Für so manch anderen wäre in einer solchen Situation das Experiment Onlinehandel wohl schnell beendet gewesen. Doch Holger Neubert, der bekennt, selbst fast alles im Internet zu bestellen, ist onlinebegeistert und verlor deshalb nicht so schnell die Geduld bei diesem Thema: „Mit der Zeit habe ich mich immer mehr um den Onlineshop gekümmert und festgestellt, dass das Geschäft dadurch rasant an Schwung gewann.“ 2010 war es soweit, dass die Onlinebestellungen nicht mehr einfach aus der stationären Apotheke heraus bearbeitet werden konnten, sondern eigene Lagerräumlichkeiten angemietet werden mussten. Es wurden erste Mitarbeiter für das Internetgeschäft eingestellt und mit dem Umstieg auf die für Apotheken spezialisierte Shopsoftware
Mauve ein weiterer Professionalisierungsschritt eingeleitet.
Heute hat das Onlinegeschäft der Bodfeld Apotheke die stationären Umsätze bei weitem überholt. Über 70 Mitarbeiter beschäftigt Holger Neubert inzwischen und auch wenn das Versandgeschäft nach eigener Einschätzung „noch deutlich von den Top 5 entfernt“ ist, sorgt das kräftige Onlinewachstum dafür, dass die Bodfeld Apotheke eine Geschäftsentwicklung vorweisen kann, die weit über dem Branchendurchschnitt liegt.
Einen Grund für den Erfolg seines Onlineangebots sieht Holger Neubert auch in der frühzeitigen Festlegung auf die Bezahlservices von PayPal. „Wir haben PayPal im Onlineshop von Anfang an angeboten. PayPal ist einfach die Nummer Eins in jeder Branche und genießt bei den Kunden eine ganz große Akzeptanz.“ Als der Payment-Dienst mit PayPal PLUS
2015 eine auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Onlinehändler zugeschnittene
All-in-One-Bezahllösung lancierte, zögerte Holger Neubert deshalb nicht lange: „Wir können nun alle Bezahlarten aus einer Hand anbieten und auch der Aufwand in der Buchhaltung hat sich merklich reduziert.“ Früher sei hinter jeder Zahlart eine separate Abwicklung gestanden. Lastschriftzahlungen habe man in Eigenregie verwaltet, mit einem Kreditkartenabwickler zusammengearbeitet und für das Angebot der Zahlung auf Rechnung einen auf Bonitätsprüfungen spezialisierten Dienstleister beauftragt. Nun würden alle Zahlarten über PayPal PLUS abgewickelt, was gerade bei der
Rechnungszahlung noch einmal deutliche Vorteile habe: „PayPal hat eine riesige Übersicht über die Bonität der Konsumenten, damit können Kunden bei uns jetzt ab der ersten Bestellung per Rechnung bezahlen – das war früher nicht immer der Fall.“
Die vereinfachte Zahlungsabwicklung wird von den Kunden honoriert und das bestärkt Holger Neubert einmal mehr in der Ansicht, dass der Weg ins Onlinegeschäft die richtige Entscheidung war: „Die Apothekenlandschaft wird sich in den nächsten Jahren deutlich verändern und deshalb ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen“, erklärt der Apotheker. Immer wieder findet er aber auch den Weg in das stationäre Geschäft und sieht so aus eigener Anschauung, dass sich die beiden Welten nicht ausschließen müssen. „Wir haben hier einige Kunden vor Ort, die bei uns online bestellen, aber zur Abholung in unsere Apotheke kommen oder wenn es um verschreibungspflichtige Medikamente geht“, erzählt Holger Neubert – und beschreibt damit exakt jenes Kundenverhalten, das auch Handelsexperten übereinstimmend als Zukunftsmodell betrachten.