Immer mehr deutsche Online-Händler verkaufen international. Die wichtigsten Treiber für den zunehmenden grenzüberschreitenden Online-Handel: Wachstumsmöglichkeiten für das eigene Geschäft sowie steigende Kundennachfrage aus anderen Märkten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von PayPal, für die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos MORI Online-Händler aus sechs Märkten befragt hat. 59 Prozent
[1] der befragten deutschen Online-Händler gaben an, dass sie bereits ins Ausland verkaufen. Damit liegen die Deutschen deutlich vor den USA (36 Prozent) und bewegen sich mit Blick auf Frankreich (64 Prozent), Großbritannien (56 Prozent), Italien (55 Prozent) und Spanien (61 Prozent) im europäischen Mittelfeld.
Zudem planen 39 Prozent der befragten deutschen Händler, die bisher nur innerhalb Deutschlands verkaufen, noch in diesem Jahr den Einstieg in das Exportgeschäft. Im Vergleich mit seinen europäischen Nachbarn belegt Deutschland hier allerdings nur Platz vier hinter Frankreich (64 Prozent), Spanien (60 Prozent) und Italien (57 Prozent). Knapp ein Fünftel der befragten deutschen Händler (19 Prozent), die bereits Waren über Landesgrenzen hinweg vertreiben, gehen zudem davon aus, dass sie diesen Anteil ihres Geschäfts in diesem Jahr weiter erhöhen werden.
Top Absatzmärkte für deutsche Händler
74 Prozent der befragten deutschen Händler, die ihre Produkte in anderen Märkten vertreiben, gaben an, dass sie Österreich beliefern. Der hierbei erzielte Umsatz macht fast ein Fünftel (18 Prozent) des Gesamtvolumens beim grenzüberschreitenden Handel aus. Damit stellt unser Nachbarland den wichtigsten Absatzmarkt im Auslandsgeschäft dar. Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten Länder folgen die Schweiz (68 Prozent) und Frankreich (55 Prozent). Als Gründe, den Verkauf über nationale Grenzen hinweg voranzutreiben, nannten 55 Prozent der befragten Händler die vorhandene Nachfrage aus anderen Ländern. 46 Prozent erhofften sich zudem ein höheres Wachstum für ihr Geschäft.
Auch als zukünftiges Handelsziel steht Österreich bei elf Prozent aller bereits ins Ausland liefernden Händler ganz oben auf der Liste. Die Niederlande und Schweden sind mit jeweils elf Prozent ebenfalls interessant. Weitere zehn Prozent wollen noch 2016 ihren Handel nach Norwegen ausweiten.
Herausforderungen im grenzüberschreitenden Handel
Trotz aller Chancen sind mit dem grenzüberschreitenden Handel auch eine Reihe von Herausforderungen verbunden. An erster Stelle tauchen dabei Versandkosten auf. Aus Händlersicht sind diese der Hauptgrund dafür, dass potenzielle Käufer aus dem Ausland ihren Einkauf auf einer Webseite nicht abschließen (25 Prozent).
Eine im Auftrag von PayPal im November 2015 durchgeführte Konsumentenbefragung von Ipsos MORI hatte bereits ergeben, dass die Option „kostenloser Versand“ aus Sicht der Verbraucher einen der wichtigsten Treiber für den grenzüberschreitenden Online-Einkauf darstellt. Händler, die bereits im internationalen Handel aktiv sind, nannten Regulierungen und Gesetze (25 Prozent) sowie grenzüberschreitendes Retourenmanagement (22 Prozent) als die größten Hindernisse auf diesem Gebiet. Im Unterschied dazu steht für Händler, die ihre Waren bislang noch nicht außerhalb Deutschlands vertreiben, das Thema Payment ganz oben auf der Liste.19 Prozent der Befragten gaben grenzüberschreitende Zahlungen als Hürde an.
„Der Vertrieb über die deutschen Grenzen hinweg bietet großes Wachstumspotenzial für Online-Händler. Insbesondere die Nachfrage aus Märkten wie Österreich oder der Schweiz können deutsche Online-Händler aufgrund geringer Sprachbarrieren sehr gut und mit einfachen Mitteln bedienen. Der deutsche E-Commerce-Markt zeichnet sich durch eine große Anzahl und Vielfalt von Online-Händlern aus, die es so in anderen Ländern nicht gibt. Über die Internationalisierung ihres Geschäfts erweitern Online-Händler ihre Reichweite, können neue Kunden gewinnen und Umsatzsteigerungen erzielen“, erklärt Michael Luhnen, Commercial Director Deutschland, Österreich und Schweiz bei PayPal. „Natürlich ist die Ausweitung des Angebots über Ländergrenzen hinweg auch mit Herausforderungen verbunden. PayPal steht Online-Händlern als Partner zur Seite und begleitet diese vom ersten Schritt bis zur großflächigen Expansion. Unsere Leistungen gehen dabei weit über unsere Kernkompetenz Payment hinaus. Sie umfassen neben einer klassischen Export-Beratung auch Angebote von Partnern aus den Bereichen Logistik, Vermarktung und Lokalisierung.“
Hürden meistern bei der Internationalisierung
Mit seinem Online-Portal
PassPort unterstützt PayPal Online-Händler aller Größen beim Einstieg in das internationale Geschäft oder beim Ausbau bestehender Exportaktivitäten. Konkret bündelt PassPort eine Fülle an Informationen rund um dieses Thema. Das Spektrum reicht von länderspezifischen Handelsübersichten über Versandinformationen bis hin zu Auskünften über Einkaufsgewohnheiten der jeweiligen Länder. Insbesondere kleinen und mittelständischen Händlern leistet das Portal damit eine wertvolle Hilfestellung, wenn es darum geht, Absatzpotenziale zu erkennen und Strategien für den grenzüberschreitenden Verkauf zu entwickeln.
Weitere Ergebnisse der Studie: Europa ist Hauptumsatzquelle
Die Mehrheit der befragten Händler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sehen die größten Wachstumspotenziale innerhalb von Europa. Ein Blick darauf, wo im Ausland deutsche Online-Händler aktuell die höchsten Umsätze erzielen, bestätigt dies. Mit Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden finden sich gleich sechs europäische Märkte an der Spitze des Rankings. Auch in Summe steht Europa klar auf Platz 1: Der Befragung zufolge stammen 72 Prozent der im Ausland erzielten Umsätze deutscher Online-Händler aus Europa. Auf die USA und den Nahen Osten entfallen jeweils sieben Prozent, es folgen Asien (fünf Prozent), Mittel- und Südamerika (vier Prozent), Afrika (zwei Prozent) sowie Australien und Neuseeland (ein Prozent).
Über die Studie
Das Marktforschungsunternehmen Ipsos MORI hat im Auftrag von PayPal eine Befragung unter 1.214 kleinen und mittelständischen Online-Händlern aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien durchgeführt. Befragt wurden Entscheidungsträger, die Einfluss auf die Einführung von Zahlungssystemen in ihrem Unternehmen haben und deren Geschäftsmodell Kunden die Möglichkeit gibt, online einzukaufen. Die Interviews wurden online im Zeitraum November und Dezember 2015 durchgeführt. Die Stichprobe in Deutschland umfasste 204 Teilnehmer. Auf diese Basis wurden keine Quoten angewendet, eine Gewichtung der Daten fand ebenfalls nicht statt. Ipsos ist Mitglied der Market Research Society (MRS). Die Umfrage wurde gemäß des MRS-Verhaltenskodex durchgeführt.
[1]Die Ergebnisse beziehen sich auf alle befragten Entscheider und wurden nicht nach der Größe der Unternehmen gewichtet.