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So machen Sie Ihren Online-Shop fit für den chinesischen Markt
Chinas Mittelschicht wächst, und mit ihr auch ihre Kauflust. Bereits heute kaufen große Teile der Bevölkerung im Internet ein – sowohl innerhalb als auch außerhalb der chinesischen Landesgrenzen. Online-Händlern aus Europa bietet sich hiermit die Chance, auf dem chinesischen Markt kauffreudige Kunden zu finden. Der Verkauf an Kunden in diesem weit entfernten Land stellt jedoch so manchen Shop-Betreiber vor eine Reihe von Herausforderungen. Mit den nachfolgenden Tipps können Händler ihr Geschäft für den erfolgreichen Handel mit China fit machen:
 
1. Sorgen Sie für ausreichende Lieferkapazitäten
Online-Shopper, die wochenlang auf ihre Bestellung warten müssen, werden Sie nicht weiter empfehlen oder erneut bei Ihnen einkaufen. Stellen Sie einen ausreichenden Warenbestand sicher, um lange Wartezeiten beim Kunden zu vermeiden. Ausreichende Produktions- und Lagerkapazitäten sind eine wichtige Voraussetzung für jeden neuen Markteintritt, im Fall von China jedoch besonders entscheidend. 80 Prozent der Chinesen kaufen bereits online ein, jeder Vierte davon auch in ausländischen Shops. Die Größe des chinesischen Marktes und die Anzahl der potenziellen Käufer machen Engpässe bei Lieferungen so wahrscheinlich wie in keinem anderen Land.
 
2. Stechen Sie mit kostenlosen Lieferungen hervor
Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos hat ergeben, dass Versandkosten zu den wichtigsten Entscheidungsfaktoren chinesischer Verbraucher gehören. 46 Prozent von ihnen sehen kostenlose Lieferungen bei Einkäufen in ausländischen Online-Shops sogar als ein Muss an. Kostenlose Retouren sind sogar für jeden zweiten chinesischen Online-Shopper unabdingbar. Bislang bieten nur wenige Händler diesen Service – nutzen Sie dies für sich und bieten Sie kostenlose Lieferungen an, um so schneller auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen und im Wettbewerb hervorzustechen.
 
3. Bieten Sie beliebte Produkte an
Prognosen zufolge werden chinesische Verbraucher in diesem Jahr mehr Geld für ihre Einkäufe ausgeben. Das kommt vor allem Produkten zugute, die sich in China großer Beliebtheit erfreuen. Das höchste Wachstum, nämlich 25 Prozent, wird für Produkte im Bereich des Hobby-, Freizeit- und Outdoor-Zubehörs erwartet. Bei Händlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kaufen chinesische Online-Shopper besonders häufig Kosmetik- und Beauty-Artikel, Kinder- und Baby-Produkte und alles rund um das Thema Gesundheit. Darüber hinaus sind im Luxus-Segment Kleidung, Schuhe und Accessoires sowie Schmuck und Uhren stark gefragt. Bereits heute gehen 19 Prozent aller Auslandsverkäufe deutscher Online-Händler nach China, in Österreich sind es 32 Prozent und in der Schweiz sogar 43 Prozent. Nutzen Sie diese vorhandene Nachfrage für sich, indem Sie gezielt diese Produkte für Kunden in China anbieten.
 
4. Seien Sie mobil
In keinem Land der Welt gibt es so viele Smartphone-Nutzer wie in China. Insgesamt sind im Reich der Mitte mehr als 521 Millionen Smartphones im Einsatz. Aufgrund dessen ist es nahezu unmöglich, das Thema Mobile beim Handel mit dem Reich der Mitte zu ignorieren. 68 Prozent der chinesischen Online-Shopper kaufen bereits per Smartphone ein, Tendenz steigend. Der beste Weg, um den chinesischen Markt zu erschließen, ist eine einfache und gut funktionierende App: 59 Prozent der chinesischen Smartphone-Shopper ziehen Apps dem mobilen Internetbrowser vor.
 
5. Investieren Sie in Übersetzungen
42 Prozent – fast die Hälfte – der chinesischen Online-Shopper sagen, dass sie bei einem ausländischen Händler einkaufen würden, wenn dessen Webseite in ihrer Sprache verfügbar wäre. Sind Ihre Webseite, Produktbeschreibungen und Kundenservice nur in anderen Sprachen verfügbar, schrecken potenzielle Kunden nicht selten vor dem Einkauf zurück. Obwohl in China zahlreiche Dialekte gesprochen werden, ist Mandarin, die Amtssprache Chinas, am weitesten unter den Einwohnern des Landes verbreitet. Mit einer Übersetzung Ihres Shop-Angebots erreichen Sie potenzielle chinesische Kunden deutlich besser.
 
6. Vereinfachen Sie Informationssuche und Bezahlung
Beim internationalen Online-Shopping ist es Chinesen besonders wichtig, dass sie ihre Einkäufe bequem erledigen können. Informationen aller Art sollten daher einfach zu finden sein. Eindeutige und qualitativ hochwertige Bilder erleichtern die Suche nach Informationen. Bei der Kaufabwicklung bevorzugen chinesische Verbraucher, wie überall auf der Welt, bequeme und sichere Bezahlmöglichkeiten. Die Integration von beliebten Bezahllösungen wie PayPal kann Ihnen somit einen klaren Vorteil bieten.
 
7. Achten Sie auf Besonderheiten und Tabus
In jeder Kultur gibt es Tabus, kulturelle Besonderheiten und saisonale Spitzen für den Handel. In China ist für Händler der Singles Day am 11. November der wichtigste Tag des Jahres. An diesem Tag kaufen sich alleinstehende Männer und Frauen selbst Geschenke – häufig sind dies Schmuck, Kleidung oder elektronische Geräte. Beim Singles Day handelt es sich um den weltweit umsatzstärksten Tag für Händler. Innerhalb von 24 Stunden geben Verbraucher jedes Jahr umgerechnet mehr als 10 Milliarden US-Dollar aus.
 
Der große chinesische Markt birgt jedoch auch einige Tücken. Viele Besonderheiten der chinesischen Kultur sind hierzulande kaum bekannt. Obwohl die Farbe Rot beispielsweise für Glück steht, gilt rote Tinte als unheilvoll. Darüber hinaus kaufen Chinesen nur ungern Produkte im Viererpack, weil „vier“ und „Tod“ im kantonesischen Dialekt den gleichen Klang haben. Auch die Farbe Weiß ist in China ein Zeichen für den Tod, weiße Produkte finden hierdurch deutlich seltener einen Käufer. Bei Geschenken gelten zudem Uhren und scharfe Objekte als unangemessen, da sie traditionell als Unglücksbringer gesehen werden.
 
China ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt. Händler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten dies ganz klar als Chance sehen, um ihren Kundenstamm in China aufzubauen und zu vergrößern. Die genannten Tipps können Händlern jeder Größe dabei helfen, ihren Shop für das große Potenzial des chinesischen Marktes fit zu machen. In vielen Fällen sind dabei lediglich kleine Anpassungen des Angebots oder des Marketings nötig. Wer kulturelle Besonderheiten, Tabus und spezielle Vorlieben ausländischer Kunden in seinen Angeboten berücksichtigt, kann auch im grenzübergreifenden Handel erfolgreich sein.

Michael Luhnen 

 
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