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Case Study: QR-Code rettet Muttertagsgeschäft

QR-CodeProdukte

Aus ‚Sorry EC geht gerade nicht‘ wurde eine Alternative

In Krisenzeiten zeigt Morgentau Floristik, ein kleiner Blumenladen aus Hamburg, wie digitale Ideen das Geschäft retten und beleben können.

Die Corona-Pandemie hat viele kleine lokale Läden vor große Herausforderungen gestellt. Auch Floristin Jenny Preuß und ihrem Lebensgefährten Dawid Marocki war zu Beginn der Krise sofort klar, dass sie sich einiges einfallen lassen müssen, um weiterhin ihre Kunden erreichen zu können. Zugleich nahte einer der wichtigsten Umsatzbringer für Floristen, der Muttertag. Ausgerechnet dann streikte das EC-Kartenlesegerät und der Support reagierte nicht rechtzeitig. „So war die Idee geboren, den Geldtransfer über PayPal zu machen. Eigentlich wollten wir konventionell Geld mit der PayPal-App auf dem Smartphone und per E-Mail empfangen“, so Marocki. Beim Einloggen ins Geschäftskonto stieß er jedoch zufällig auf eine Alternative – den gerade neu erschienenen PayPal QR-Code. Mit dem PayPal QR-Code können kontaktlose Zahlungen einfach und schnell akzeptiert werden. Der Händler kann diesen in seinem PayPal-Konto downloaden und zum Beispiel für den Käufer sichtbar an der Kasse oder im Schaufenster anbringen. Der Käufer öffnet die PayPal-App, tippt auf „Scannen“ und gibt den zu zahlenden Betrag ein. Mit einem Klick auf „Jetzt senden“ kommt das Geld zum Empfänger, der gleich eine Bestätigung erhält, fertig. Aktuell ist das Ausprobieren für Händler einfach und günstig: Bis Ende 2020 funktioniert das kontaktlose Zahlen mit QR-Code ohne Händlergebühren.[1]

„Ich habe den QR-Code generiert, einfach als Bild aufs Smartphone geladen und daraus mehrere Aufkleber auf Schildern gedruckt, die gleichzeitig dafür sorgen, dass man ein bisschen Abstand hält. Am Muttertag hatten wir dann eine kleine Abholstation eingerichtet“, erinnert sich Marocki. Die Kunden haben den Code gescannt und waren durchweg begeistert. „Aus ‚Sorry EC geht gerade nicht‘ wurde eine Alternative, die die Kunden gern angenommen haben. Viele waren neugierig und wollten wissen wie das funktioniert. Über die Zahloption kam ein vierstelliger Betrag an dem Tag zusammen“, freut sich Floristin Jenny Preuß.

Blumenstrauß per WhatsApp bestellen

Gleich im Eingangsbereich des 50 Quadratmeter großen Ladens steht jetzt eine Plexiglasscheibe für die Abholung von Bestellungen. Darauf klebt seit dem Muttertag der PayPal-QR-Code, gut sichtbar für die Kunden. Und die nehmen die Bezahlalternative gerne an: im Schnitt rund dreimal pro Tag wird der QR-Code genutzt, so schätzen die Hamburger. „Vielleicht hätten wir den QR-Code ohne die Notsituation gar nicht entdeckt, aber es war eine sehr gute Anschaffung und wir sehen, dass es immer mehr Geschäfte nutzen“, so Preuß. Zudem sei es eine spannende Alternative zu den hohen laufenden Kosten und dem aufwändigen Service von EC-Kartenlesegeräten. Dawid Marocki sieht für den Einsatz viele Möglichkeiten: „Ich habe mir dazu Gedanken gemacht. Vom Verkauf der Stadionwurst bis zum Flohmarkt ist alles möglich.“ Im Onlineshop ist PayPal als Bezahlmöglichkeit ebenfalls dabei – so fließen die Umsätze übersichtlich auf ein Konto, egal wo der Kunde kontaktlos bezahlt.

Für den eigenen Laden haben sich die Floristen ebenfalls eine neue Möglichkeit einfallen lassen. Es gibt zwar schon einige vorgestaltete Sträuße für die Onlinebestellung, doch per WhatsApp läuft die Bestellung individueller und persönlicher. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und die Kunden kennen WhatsApp von Freunden und Bekannten, daher läuft die Bestellung auf einer anderen Ebene – auch im Vergleich zu einer relativ förmlichen E-Mail. Die Kunden schicken ein Foto als Beispiel und lassen sich per Chat beraten. Vor der Abholung können sie so auch die Ware sehen“, erklärt Preuß. Möglich wird die WhatsApp-Bestellung auch durch die einfache Zahlung per PayPal durch das Senden an eine E-Mail Adresse.

Gute Ideen fallen überregional auf

Durch die neuen Ideen wie den QR-Code, den Onlineshop samt Lieferdienst für Blumen und die WhatsApp-Bestellung fallen die Floristen aus Hamburg auf – nicht nur regional. Es dauerte nicht lange, dann kamen erste Bestellungen aus München und anderen Städten, meist versehentlich. Doch die überregionalen Kunden wurden nicht etwa vertröstet, sondern kurz darauf über einen deutschlandweiten Versand mit Blumen im Versandkarton bedient.

Auch die nächste Idee steht schon in den Startlöchern: Eine 24-Stunden-Abholbox für Kunden, die das Abholen der Blumen nicht in den Öffnungszeiten schaffen. Das Öffnen und Abholen ist mit einem Zahlencode möglich. Gezahlt wird wieder per PayPal, der Code wird per WhatsApp verschickt. „Das ist ein Kreislauf, in dem alle Zahnräder ineinandergreifen. Und alle haben Vertrauen und Sicherheit,“ erklärt Marocki.

Morgentau Floristik zeigt eindrucksvoll wie ein kleiner Laden mit begrenzten Mitteln nicht nur Kontakt zu seinen Stammkunden halten, sondern auffallen und sein Geschäft regional wie überregional ausweiten kann. Mit guten Ideen, flexiblen Zahlmöglichkeiten und digitaler Hilfe sind die Hamburger in der Krise gut aufgestellt.

 

[1] Um kleinen und mittelständischen Unternehmen zu helfen, die von COVID-19 betroffen sind, wurden die Transaktionsgebühren für QR-Code-Zahlungen für Verkäufer bis Ende 2020 vorübergehend aufgehoben. Danach zahlen Verrkäufer eine Transaktionsgebühr von 0,50 % + 0,10 € pro empfangener Transaktion mit einem Wert von über 10 €. Für Transaktionen unter 10 € fallen niedrigere Gebühren an. Gebühren können sich ändern. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

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